Niemiecki

Agnieszka Jarzębowska ist Dichterin, Autorin satirischer Texte und Dolmetscherin aus dem Russischen. Die Absolventin der Lodzer Universität feierte ihr literarisches Debüt noch als Studentin im Jahre 1981 und publizierte ihre ersten Texte im Studentenblatt „Dziennik Akademicki“ (Akademisches Tageblatt). Ihre Texte wurden folglich auch in anderen Zeitschriften wie etwa „Echo“, „Siódma Prowincja“ (Siebte Provinz), „Wieści Szkolne“ (Schulnachrichten), „Kalejdoskop“, „43bis“
sowie in Sammelbänden „Optymistyka“ (Optimistik) und „Gdy myślę Sieradz“ (Wenn ich an Sieradz denke) gedruckt. Zweimal wurde sie mit dem I. Preis in dem von der Öffentlichen Stadtbibliothek in Sieradz veran-stalteten Poesiewettbewerb „Meine Stadt Sieradz“ ausgezeichnet. Sie ist auch Preisträgerin des von Civitas Christiana organisierten Wettbewerbs „Mój dom, moja rodzina, moi przyjaciele” (Mein Zuhause, meine Familie, meine Freunde) und gewann dabei den 1. Preis. Als
Autorin von Sinngedichten gewann sie den 2. Preis im III. Gesamtpolnischen Wettbewerb in Satire (in Zebrzydowice) sowie eine Auszeichnung (Druck der Gedichte) im XI. Gesamtpolnischen Stanisław J. Lec-Literaturwettbewerb in Nowy Targ. Auch 2009 r. wurde sie im IX. Ein- Gedicht-Turnier u.d.T. „Dichterischer Füllfederhalter” ausgezeichnet, 2011 dagegen hat sie im XI. Turnier den 3. Platz belegt. Im Gesamtpolnischen Poesiewettbewerb „Mój list do świata“ (Mein Brief an die Welt) wurde ihr ein Sonderpreis für religiöses Gedicht zuerkannt. Sie saß ebenfalls in der Jury zahlreicher Literaturwettbewerbe. 2010 gab sie ein Bändchen mit Sinngedichten u.d.T. „Uśmiechy i uśmieszki” (Lächeln und verschmitztes Lächeln) heraus. Ihre Texte wurden u.a. im lokalen TV-Sender Sieradz, im Rundfunk „Nasze Radio” (Unser Radio) und „Radio Łódź” präsentiert. Die Gedichte von Agnieszka Jarzębowska wurden ins Deutsche, Englische, Schwedische und Serbische übersetzt. A. Jarzębowska ist Mitglied des Literaturzirkels „Anima”. Für ihre berufliche Aktivität wurde sie mit der Medaille des Bildungsministeriums ausgezeichnet.

Die Stelle nach dem Komma

alles
ist nur die Frage, was nach dem Komma steht

ich dachte
Mathematik

nein
das ist Philosophie
erwiderte er
nimm einen Satz
und schreib ihn zweimal auf
setze Komma an zwei
unterschiedlichen Stellen

„lieben nicht,
töten darf man”

„lieben,
nicht töten darf man”

die Geschichte hat
viele Male
das Komma umgesetzt

 

***

weit weg
weit weg
wo du gewesen bist
dorthin reichten
alle meine
Gedanken

 

***

er küsste meine Hand
sie duftete
er glaubte das nicht
prüfte nach
sie duftete erneut
er lächelte

 

Do poety po niemiecku

(2011)

***
man braucht Zeit
um eine gute Mutter zu werden
man braucht Zeit
um eine gute Ehefrau zu werden
man braucht Zeit
um man selbst zu werden

(2006)